Gut zu wissen
Angewandte Pferdepsychologie nach Timo Ameruoso®

Die Pferde sich aus sich selbst heraus entwickeln lassen

Im Training der angewandten Pferdepsychologie nach Timo Ameruoso® geht es darum, dass wir die Pferde dabei unterstützen, sich aus sich selbst heraus zu entwickeln. Im Gegensatz zu den klassischen Methoden wird bei diesem Konzept NICHT mit dem Verhalten der Pferde gearbeitet, sondern am Bindungsaufbau angesetzt - und zwar eine Bindung, die das Pferd unter dem Aspekt der Herdendynamik zu uns entwickelt, nicht umgekehrt. Bindung und Vertrauen sind die zentralen, unerlässlichen Schlüsselelemente, um die Pferde in sich zu stabilisieren, Ursachen für Verhaltensprobleme aufzulösen und um zu einer dauerhaft stabilen Entwicklung zu kommen. Dabei hat das Training nichts mit Horsemanship oder „Join up“ zu tun, sondern beruht insbesondere auf der Hirnmechanik des Pferdes. Wie auch beim Menschen steuert beim Pferd das Gehirn das Verhalten. Ursächlich dafür sind beim Pferd seine Schutzreflexe, die auf Angst beruhen. Damit sollte klar sein, dass das gezeigte Verhalten des Pferdes nur ein Symptom ist und dass es für eine dauerhafte Lösung keinen Sinn macht, lediglich ein oder mehrere Verhalten zu „korrigieren“. Der Konflikt, in dem sich das Pferd befindet, wird dadurch nicht gelöst, sodass das Pferd früher oder später immer stärkere Abwehrverhalten als Schutzmechanismen aufbaut. 

Verhaltensweisen des Pferdes - ob positiv oder negativ - dürfen nicht durch Interpretation erklärt werden. Wie eben erwähnt steuert beim Pferd ebenso wie beim Menschen das Gehirn das Verhalten und erhält auch hinderliche Prozesse aufrecht. Die menschliche Gehirnfunktion lässt sich also auf die Denkweise der Pferde übertragen. Die angewandte Pferdepsychologie nach Timo Ameruoso® bewirkt Veränderung an den Denkmustern des Pferdes. Wenn wir die Funktion sowohl des menschlichen Gehirns als auch des Pferdegehirns verstehen und den Fokus weg von den Verhalten hin zu den Vorgängen im Gehirn lenken, können wir die Pferde zu ihren Bedingungen statt zu unseren verstehen. Durch diese Art des Trainings bauen die Pferde Bindung und Vertrauen auf, sie werden entspannter, selbstbewusster und in sich stabil, sie können sich besser regulieren, Konzentrations- und Leistungsfähigkeit steigen und auch schwere Traumata können aufgelöst werden. Verhaltensauffälligkeiten verschwinden, ohne dass direkt an ihnen „gearbeitet“ werden muss.

Leistungssteigerung nach Timo Ameruoso®

Rehabilitation, Aufbau & Erhalt

Die Leistungssteigerung nach Timo Ameruoso® überträgt Trainingstechniken aus Hochleistungssport und Sportwissenschaft auf das Pferd. Die Methode setzt sich aus drei Trainingsarten zusammen, die aufeinander aufbauen und symmetrisch umgesetzt werden: Das Intervalltraining, das Supersatztraining und das Pyramidentraining. Mit diesen speziell entwickelten Trainingsansätzen entwickeln die Pferde ihr volles Leistungspotenzial, sie werden ihrer genetischen Grenze entsprechend nachhaltig zu maximaler Kraft und Ausdauer aufgebaut, in ihrer Gesunderhaltung gefördert und entwickeln mentale Stärke. Defizite werden ausgeglichen und nach Verletzungen können die Pferde mit dieser Methode erfolgreich rehabilitiert werden.

Pferde sind mit ihrem Körperbau sowie vor dem Hintergrund physikalischer Gesetze nicht dazu konzipiert, ein Reitergewicht zu tragen. Umso wichtiger ist es, sie dafür vorzubereiten und dahingehend aufzubauen, dass sie sich in Selbsthaltung bewegen - aber auch die Reitlehre anzupassen, denn nicht der Reiter bringt das Pferd in die Selbsthaltung und bewegt es, sondern das Pferd nimmt seine Selbsthaltung von sich aus ein und bewegt den Reiter. Neben der ohnehin ungesunden Nutzung durch das Reiten kommt hinzu, dass Reiten meist unbewusst unter Bedingungen geschieht, die die natürliche Körperhaltung und den natürlichen Bewegungsablauf des Pferdes derartig stören, dass in Körperhaltung und Bewegung deutliche Abweichungen vom natürlichen Bewegungsmuster des Pferdes festzustellen sind. Damit gehen Fehlbelastungen am Bewegungsablauf beteiligter Strukturen einher, was zu Schmerz und Verspannung, Verschleiß, Verletzung und Degeneration führt. Es entsteht ein Teufelskreis, in dem das Pferd sich immer weiterer Kompensationsmechanismen bedienen muss, um überlastete oder bereits schmerzende Strukturen zu entlasten.

Als Pferdeosteopathin weiß ich um Techniken und Wirksamkeit osteopathischer und physiotherapeutischer Therapien, um dem Pferd Hilfe und Unterstützung zu geben, seine ursprünglichen Bewegungsmuster zurückzuerlangen und (weiteren) Schaden abzuwenden. Ist es aber nicht viel sinnvoller und gerechter, die Pferde von vornherein so zu trainieren, dass sie ihren gesunden Bewegungsablauf erhalten und von Beginn an so aufgebaut werden, dass es erst gar nicht zu Folgeerscheinungen kommt, die osteopathische und physiotherapeutische Maßnahmen erforderlich machen? Damit meine ich nicht, dass Osteopathie und Physiotherapie für Pferde weniger wichtig sind - aber dass ihr Einsatz zunehmend begleitend, unterstützend und prophylaktisch erfolgen sollte, nicht hauptsächlich zur Schadensbehebung. 

Der wichtigste Baustein ist hierbei eine angepasste und dem klinischen Bild des Körpers entsprechende Trainingslehre. Defizite, Atrophien, Läsionen und Blockaden lassen sich im Zusammenspiel mit manuelltherapeutischer Behandlung in der Bewegung viel besser herausarbeiten als durch die alleinige Behandlung des Pferdes im Stand. Zudem können je nach Entwicklung weitere manuelle Therapien durch entsprechende Trainingskonzepte ersetzt werden, wodurch der Effekt manuelltherapeutischer Behandlung noch verstärkt wird. Gleichzeitig wird abgewendet, dass der Körper wieder zurück in die vorherigen Schonhaltungen fällt oder das möglicherweise bereits entstandene Schmerzgedächtnis beibehält. Immer wieder im Bewegungsapparat des Pferdes etwas „geradezurücken“, was häufig innerhalb kurzer Zeit wieder ins alte Muster zurückfällt, sofern anschließend nicht weiter aufbauend und lösend trainiert wird, darin sehe ich nur wenig Sinn meiner Tätigkeit und stehe in diesen Fällen ehrlicherweise nicht durch und durch hinter dem, was ich tue.

Die meisten unserer Pferde sind Hochleistungssportler und das, obwohl Pferde von Natur aus überhaupt keine sportliche Einstellung haben - ich finde, wir sollten es mit Ehre und Dankbarkeit betrachten, sie physisch wie psychisch mindestens so trainieren zu dürfen und zu müssen, wie auch jeder Profisportler und sogar auch jeder Freizeitsportler aufgebaut und trainiert wird.

Osteopathie & Physiotherapie

„Osteopathie“ - „Der Weg des Knochens“

Den Begriff „Osteopathie“ übersetze ich für mich gerne als die „Lehre über den Weg des Knochens“ - klassischerweise bedeutet der Begriff „Erkrankung des Knochensystems“ oder „Knochenleiden“. Doch statt des griech. „Pathos“ = „Leiden“ mische ich das engl. „path“ = „Weg“ dazu - denn um Knochenleiden an sich geht es in der Osteopathie ja hauptsächlich nicht, vielmehr geht es um die Wiederherstellung natürlicher Beweglichkeit.

Osteopathie betrachtet den Organismus als untrennbare Einheit, dessen einzelne Strukturen alle direkt oder indirekt miteinander zusammenhängen. Läsionen und Schmerzen in diesem Gesamtkomplex von Bewegungsapparat und Bewegungsablauf versucht das Pferd zu kompensieren, was Verspannungen, Abweichungen vom natürlichen Bewegungsablauf, Überlastungen weiterer Strukturen, Verletzung, Degeneration und Verschleiß zur Folge hat. Verhaltensauffälligkeiten wie „Rittigkeitsprobleme“, Leistungsabfall und psychisches Leiden kommen oft hinzu. An Kompensationsmechanismen sind wiederum ganze Funktionsketten beteiligt, wodurch die Ursachen für Beschwerden am Bewegungsapparat meist an anderer Stelle zu finden sind, als sie sich symptomatisch zeigen. In der osteopathischen Behandlung werden anhand des klinischen Bilds und durch das Erspüren mit den Händen die individuellen Ursachen ermittelt und mittels sanfter, nachhaltig wirksamer manueller Techniken behandelt. Dabei wird im Pferdekörper gleichzeitig der Impuls freigesetzt, seine körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren, betroffenes Gewebe wird angesprochen, sich an seine ursprüngliche Form zu erinnern.

Um eine osteopathische Behandlung korrekt durchführen zu können, müssen die betroffenen Strukturen gut vorbereitet werden. Darum sind physiotherapeutische Maßnahmen und Faszientechniken elementare Bestandteile in der Osteopathie und ergänzen die Behandlung. Durch osteopathische Behandlungen sollen die ursprüngliche Beweglichkeit und das natürliche Bewegungsmuster des Pferdes sowie Harmonie und Gleichgewicht im Pferdekörper wiederhergestellt werden.

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